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Ursula Weber: Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n. Chr.
Shabuhr_Pabags Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n.Chr.
Šābuhr, König [šāh], Sohn Pābags

© Dr. Ursula Weber - 29.07.2022 C Seite 1/7

Vorwort Abkürzungsverzeichnis Personenregister Orts- und Sachregister

Griechisches Wörterverzeichnis Karte des Sāsānidenreiches

NPi I: Introduction NPi II a: Main part a NPi II b: Main part b NPi III: Conclusion

ŠKZ I: Genealogie ŠKZ II: Hofstaat Pābags ŠKZ III: Hofstaat Ardašīrs I.

ŠKZ IV: Hofstaat Šābuhrs I. ŠKZ V: Frauen


Šābuhr, König [šāh], Sohn Pābags
[ŠKZ I 7]



B:
ŠKZ: mpI 25: W-šhpw[hry] MLKA <ZY> pʼpkʼn = ud Šābu[hr] šāh <ī> Pābagān; paI 20: W šhypwhr
MLKA pʼpkn = ud Šābuhr šāh Pābagān; grI 46:   []A   Übers. mp.
und pa. und Šābuhr, dem König, dem Sohn des Pābag; gr. und Šābuhr, (den) König, (den Sohn) des
Pābag.

Münze Šābuhrs, Sohn Pābags: Drachme, British Museum. Avers: bgy šḥpwḥry MLKʼ; Revers: BRH
bgy pʼpky MLKʼ. - Übers.: Gott Šābuhr, König; Sohn des Gottes Pābag, des Königs. - Avers: "Dia-
demierte Büste [Šābuhrs] mit Kronhaube (doppelter Perlenzug, im Lateralfeld Punkt in Mondsichel). -
Revers: Diademierte Büste des Pābag mit Kronhaube (fünfeckiger, blattartig gegliederter Aufsatz am
Scheitel) l." aus: M.Alram, Nomina Propria Iranica in Nummis. Textband. Wien (1986) 185: Nr. 653-
656; Tafelband. Wien (1986) Taf. 22, Nr. 653-656.(IPNB.IV.)(Österreichische Akademie der Wissen-
schaften, phil.-hist. Kl. 1986.) - id., The Beginning of Sasanian Coinage. In: BAI n. s. 13(1999) 67-75;
hier 68; 71 Fig. 8. - M.Alram/R.Gyselen, Ardashir I. - Shapur I. (2003) 22, Pl. 40: E 35 und E 36.



Abb. 1: Münze König Šābuhrs, Sohn des Königs Pābag
Aus: M.Alram, The Beginning of Sasanian Coinage. In: BAI n. s. 13(1999) 71, Fig. 8:
Persis. Shapur (beginning of the 3rd Century A.D.). Drachm. Obverse: bgy šḥpwḥry MLKʼ.
Reverse: BRH bgy pʼpky MLKʼ.
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Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n.Chr.
Šābuhr, König [šāh], Sohn Pābags

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P:
König Šābuhr1, Sohn Pābags, hat seinen Platz im zweiten Abschnitt der Genealo-
gie der Šābuhr-Inschrift (Tabelle 1). Dieser Abschnitt ist den Ahnen des sāsānidi-
schen Königshauses vorbehalten. Hier steht König Šābuhr an dritter Stelle hinter
→Sāsān [ŠKZ I 5], dem Herrn, dem Namensgeber der Sāsānidendynastie und König
→Pābag [ŠKZ I 6], dem ersten König dieser Familie. Andererseits nimmt König
Šābuhr den siebten Rang bei einer durchlaufenden Zählung der Genealogie ein.
Für die Einordnung König Šābuhrs in die Genealogie ist sein Epitheton Pābagān2,
Sohn Pābags, eine große Hilfe. Es beweist definitiv seine Abstammung von König
Pābag und seine Stellung als Nachfolger seines Vaters; danach hat Šābuhr als Bru-
der →Ardašīrs I. [ŠKZ I 8] und Onkel →Šābuhrs I. zu gelten. Außerdem diente dieser
Hinweis dazu, Verwechselungen mit dem gleichnamigen späteren Großkönig zu
vermeiden.
Bestätigt wird Königs Šābuhrs Abstammung ferner durch eine zweite Primärquelle,
seine eigenen Münzen3, auf denen er als König Pābags Sohn und Nachfolger aus-
gewiesen ist4. Sie zeigen König Šābuhr auf dem Avers, verdeutlicht durch die Le-
gende bgy šḥpwḥry MLKʼ (Gott Šābuhr, König), und König Pābag auf dem Revers; in
der dazugehörigen Legende bezeichnet sich Šābuhr als BRH bgy pʼpky MLKʼ, als
Sohn des Gottes Pābags, des Königs. Nach M.Alram beanspruchte Šābuhr als erster
König der Persis den Status eines Gottes5.
Die arabische Geschichtsschreibung berichtet über Auseinandersetzungen inner-
halb der königlichen Familie um die Nachfolge König Pābags auf dem Thron von
Staxr6. Zu diesen Quellen gehören an erster Stelle Ṭabarī7, dann Balʻamī8,
ferner Nihāyatu ʼl-ʻarab9 und Ibn al-A̱ṯīr10.

1 Zum Namen Šābuhr, der vor allem in der griechischen Übersetzung der Šābuhr-Inschrift in verschie-
denen Versionen vorkommt: mpI: šhpwhry; paI: šhypwhr;
grI:    A  - F.Justi, Iranisches Namenbuch (1895) 284, Nr. 4:
Sābūr, Sohn des Bābek, älterer Bruder des Artašīr; →Ṭabarī 816,3 - Repr. Hildesheim 1963. -
M.Back, SSI (1978) 260f., Nr. 325a. - Ph.Huyse, ŠKZ 2(1999) 5, § 1.4. - R.Schmitt, Personennamen
in parthischen epigraphischen Quellen (2016) 205; Nr. 480: P a. Šābuhr, "König", Sohn Pābags (und
somit Bruder Ardaxšīrs I.).
2 Zum Patronym mpI ZY pʼpkʼn, paI pʼpkn s. E.Benveniste, Titres et noms propres en iranien ancien
(1966) 11ff. - Ph.Gignoux, ibid. 141f., Nr. 723. - R.Schmitt, ibid. (2016) 147-148; hier 148: P b : Vater
des Königs Šābuhr (šhypwhr MLKʼ).
3 M.Alram, Nomina Propria Iranica in Nummis. Textband (1986) 185. - Tafelband. Wien (1986) Taf.
22, Nr. 653-656. - id., The Beginning of Sasanian Coinage. In: BAI n.s. 13(1999) 67-76; Fig. 8.
4 Nomina Propria Iranica in Nummis, ibid. Nr. 653-656 mit folgenden Legenden: Avers-Legende: bgy
šḥpwḥry MLKʼ; šḥpwḥry MLKʼ; Revers-Legende: BRH bgy pʼpky MLKʼ.
5 The Beginning of Sasanian Coinage. In: BAI n.s. 13(1999) 68: zur erstmaligen Verwendung von bgy
"divine" auf den Münzen König Šābuhrs in der Persis. - Ph.Huyse, ŠKZ 2(1999) 4f.
→J.Wiesehöfer, Das antike Persien (42005) 220-221; 370f.: zur Unterscheidung zwischen Göttern
(Ahura Mazdā, Anāhitā) und Königen mit göttlichen Eigenschaften. - M.Alram/R.Gyselen, Ardashir I. -
Shapur I. (2003) 93; 95.
6 Die Stadt Staxr, in der arabischen Überlieferung Iṣṭaḫr genannt, liegt in Fārs (Persis) an der Straße
von Iṣfahān nach Šīrāz, in der Nähe von Naqš-i Rustam. - E.Kettenhofen, Römer und Sāsāniden in
der Zeit der Reichskrise, 224 - 284 n.Chr. Wiesbaden 1982. (TAVO - Karte B V 11). - id., Das
Sāsānidenreich. Wiesbaden 1993. (TAVO - Karte B VI 3: Nebenkarte III). - N.Miri, Sasanian Pārs:
Historical Geography and Administrative Organization (Sasanika). Costa Mesa, Cal. (2012) 76-77; 120
Nr. 10 [s.v. Staxr; Estaxr].
7 Annales, ed. M.J. de Goeje I(1881) 815,16 - 816,9. - Dt. Übers.: Th.Nöldeke, Tabari (1879) 6-8. -
Engl. Übers.: The History of al-Ṭabarī (Taʼrīkh al-rusul waʼl-mulūk): The Sāsānids, the Byzantines, the
Lakhmids, and Yemen. Transl. by C.E.Bosworth (1999) 7-9.
8 Abou - ʻAli M. Belʻami, Chronique de Tabari, traduite sur la version Persane d' ... Belʻami par
M.H.Zotenberg. Repr. 2(1958) 69,5-25.
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Šābuhr, König [šāh], Sohn Pābags

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Nach der Überlieferung Ṭabarīs11, der den ausführlichsten Bericht über die Anfän-
ge des Sāsānidenreiches verfasst hat, fanden folgende Ereignisse statt: Nachdem
Ardašīr [I.] die Nachfolge des argbed →Tīrē in Dārābgerd angetreten hatte, begann
er mit der Eroberung der umliegenden Distrikte. Er forderte seinen Vater Pābag auf,
sich gegen →Ğuzihr [Ṭabarī I, 816,1], den König von Staxr, zu erheben. Pābag folgte
der Aufforderung seines Sohnes, tötete Ğuzihr und wurde König von Staxr, der
Hauptstadt der Provinz Persis. Nach diesem Erfolg bat König Pābag Ardawān IV.,
den Großkönig der Parther, um Erlaubnis, seinen Sohn Šābuhr mit der Krone Ğu-
zihrs krönen zu dürfen. In seinem abschlägigen Antwortschreiben bezeichnete
Ardawān König Pābag und seinen Sohn Ardašīr als Aufrührer und war erbost über
die Ermordung so vieler Männer. König Pābag zeigte sich jedoch unbeeindruckt von
dieser Antwort. Nach seinem Tode ließ sich Šābuhr, Pābags Sohn, an seiner Statt
als König von Staxr krönen. Danach forderte König Šābuhr seinen jüngeren Bruder
Ardašīr auf, zu ihm zu kommen. Als dieser sich weigerte, zog er mit einem Heer ge-
gen ihn. In Staxr traf Ardašīr auf eine Anzahl seiner Brüder (iḫwa12), die ihm, obgleich
ihm im Alter voraus, Krone und Thron anboten. Auf diese Weise errang Ardašīr die
Königswürde von Staxr, der Hauptstadt der Provinz Persis.
Nach einer von Ṭabarī13 ausgelassenen Textpassage berichtet der Codex Sprenger
jedoch vom gewaltsamen Tode König Šābuhrs. Danach sei Šābuhr durch ein herab-
stürzendes Bruchstück vom Hause der Ḫumāi, in dem er Quartier genommen hatte,
getötet worden. Diese Darstellung der Ereignisse fördert den Verdacht, Ardašīr habe
sich auf diesem Wege seines älteren Bruders entledigen wollen. Sowohl die Person
der aus der Mythologie entlehnten Frau Ḫumāi14 als auch der Charakter dieses Be-
richtes weisen daraufhin, dass diese Überlieferung nur unter Vorbehalt betrachtet
werden kann. Möglichkeiten, den Sachverhalt zu überprüfen15, gibt es nicht.
Nach Balʻamī16, der sich im Großen und Ganzen an Ṭabarīs Überlieferung hält,
erleidet König Šābuhr jedoch ein anderes Schicksal: Ardašīr [I.] fordert seinen Vater
Pābag auf, Ğuzihr, den König von Staxr, zu töten und in seinem Auftrag, die Regie-
rungsgewalt an sich zu ziehen. Nachdem Pābag dieses getan hatte, machte er je-
doch nicht Ardašīr, sondern den älteren Sohn Šābuhr zum König von Staxr. Balʻamī
erwähnt Šābuhrs Anspruch, als älterer Bruder Ardašīrs, die größeren Rechte auf die
Nachfolge seines Vaters auf den Thron von Staxr zu besitzen. Da Ardašīr sich ihm
jedoch widersetzt, zieht Šābuhr in Begleitung seiner Brüder gegen ihn in den Krieg.
Seine Brüder, die eher Ardašīr als Šābuhr auf dem Thron von Staxr gesehen hätten,
ergreifen Šābuhr, legen ihm Fesseln an und benachrichtigen Ardašīr. Bei seiner An-
kunft übergeben sie Ardašīr Armee, Krone und Thron.

9 Some Account of the Arabic work entitled "Niháyatu ʼl-irab fí akhbári ʼl-Furs wa ʼl-ʻArab", particularly
of that part which treats of the Persian kings. By E.G.Browne. In: JRAS (1900) 218. - G.Widengren,
The Establishment of the Sasanian Dynasty in the Light of New Evidence (1971) 768f.
10 Ibn al-A̱ṯīr: Ibn al-Athīr, al-Kāmil fiʼl-Taʼrīkh. Vol. 1. Repr. (der Ausgabe C.J.Tornbergs. Leiden (1867)
Beyrouth (1965) 381,9-16. - Dt. Übers.: G.Widengren, ibid. 764f.
11 s. Anm. 7.
12 G.Widengren, ibid. 735.
13 Annales, ed. M.J. de Goeje I(1881) 816 Anm. a) Omisit hic Tab. verba, quae habet Spr. 30: wa-
nazala bināʼ Ḫumāi ʻalā madrağat Dārābğerd fa-saqaṭa ʻalaihi min ḏālika ʼl-bināʼ šaiʼ fa-ʼatlafahu; fa-
lammā warada ʻalā Ardašīr ḫabaruhu, sāra ʼilā Iṣṭaḫr. - s. Nöldeke, Tabari (1879) 8 und Anm. 1: "Der
Inhalt der Klammer ist von Tabarî selbst aus Versehen ausgelassen; ich habe ihn ergänzt aus Spr.,
welcher dieselbe Quelle ausschrieb".
14 Th.Nöldeke, Tabari (1879) 8 Anm. 2.
15 G.Widengren, ibid. 734f.
16 s. Anm. 8.
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Šābuhr, König [šāh], Sohn Pābags

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Die Überlieferung im Nihāyatu ʼl-ʻarab17 verschweigt dagegen die Existenz
Šābuhrs als König von Staxr; sie verkürzt den Bericht Ṭabarīs, betont aber eigens,
dass das Volk von Iṣṭaḫr Ardašīr als Nachfolger seines Vaters bevorzugt habe, ob-
gleich dieser nicht zu den älteren unter seinen Brüdern gehörte. Wegen dieser Be-
vorzugung beneideten ihn seine Brüder, waren ihm missgünstig gesinnt und machten
dem Volke Vorwürfe, Ardašīr gekrönt zu haben. Als seine Brüder im Hause der
Ḫumāi übernachteten, fiel der ʼīwān auf sie herab und tötete sie alle. Bei Ṭabarī, im
Codex Sprenger, findet allein Šābuhr auf diese Weise den Tod.
Ibn al- A̱ṯīr18 bestätigt Šābuhrs Krönung als König von Staxr und Nachfolger seines
Vaters Pābag. Auch in diesem Bericht zieht Šābuhr gegen Ardašīr in den Krieg, wird
aber von seinen Gefährten, Brüdern und nahen Verwandten (aṣḥāb, ʼiḫwān und
ʼaqārib19) entmachtet. Sie bemächtigen sich Šābuhrs Krone und Thron und überge-
ben diese Zeichen des Königtums an Ardašīr.
Die arabisch-persische Überlieferung mit ihren legendenhaften Zügen und Unge-
nauigkeiten über König Šābuhrs Schicksal bei Ṭabarī, Balʻamī und Ibn al-A̱ṯīr kann
nicht als Ergänzung zur Šābuhr-Inschrift gewertet werden. Im Nihāyatu ʼl-ʻarab, bei
Yaʻqūbī, Dīnawarī und Ṯaʻālibī findet Šābuhr sogar keine Erwähnung; hier geht die
Thronfolge nahtlos von König Pābag auf Ardašīr über. Über den tatsächlichen Ver-
lauf der Auseinandersetzungen um die Nachfolge Pābags lassen sich aus den Quel-
len keine zwingenden Schlüsse ziehen20. Aus welchen Gründen Ardašīr seinen älte-
ren Bruder als König von Staxr ablöste, bleibt ebenfalls im Ungewissen. So stirbt
Šābuhr bei Ṭabarī eines gewaltsamen Todes, bei Balʻamī und Ibn al- A̱ṯīr wird er da-
gegen entmachtet.
Fest steht jedoch, dass Šābuhr durch die Šābuhr-Inschrift und durch seine Mün-
zen als Sohn König Pābags bestätigt wird und seinem Vater auf dem Thron von
Staxr folgte. Damit ist er als König der Persis und Vasall des parthischen Großkönigs
anzusehen.
Die zeitliche Ansetzung dieser Ereignisse, die in der wissenschaftlichen Diskussion
umstritten ist, lässt sich jedoch durch die chronologischen Angaben der Bīšābuhr-
Inschrift des Schreibers →Afsā [ŠVŠ] festlegen. Nach der überzeugenden Darstel-
lung von R.Altheim-Stiehl21 müssten König Šābuhrs Regierungszeit zwischen dem
Datum der Erhebung Pābags 205/206 n.Chr. und vor der Erhebung Ardašīr als König
von Staxr um 211/212 n.Chr. liegen.

17 s. Anm. 9. - G.Widengren, ibid. 720.
18 s. Anm. 10.
19 G.Widengren, ibid. 717f.
20 G.Widengren, ibid. 734f. - K.Schippmann, Grundzüge der Geschichte des sasanidischen Reiches
(1990) 13f. - Ph.Huyse, ŠKZ 2(1999) 15.
21 Zur Chronologie: R.Altheim-Stiehl, Das früheste Datum der sasanidischen Geschichte (1978) 113-
116. - ead., Die Zeitangaben der mittelpersischen Dipinti in der einstigen Synagoge zu Dura-Europos
(1982) 152-159. - s. auch W.Sundermann, Shapur's Coronation. The Evidence of the Cologne Mani
Codex (1990) 295-299. - L.Richter-Bernburg, Mani's Dodecads and Sasanian Chronology (1993) 71-
80.

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Šābuhr, König [šāh], Sohn Pābags

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L:
Quellen:
ŠKZ: M.Back, Die sassanidischen Staatsinschriften [SSI]. Leiden, Téhéran 1978. (Acta Iranica.18.) -
Ph.Huyse, Die dreisprachige Inschrift Šābuhrs I. an der Kaʻba-i Zardušt (ŠKZ). Bd 1-2. London
1999.(Corpus Inscriptionum Iranicarum. P. III, 1,1, 1-2.)

Münzen: M.Alram, Nomina Propria Iranica in Nummis. Materialgrundlagen zu den iranischen Perso-
nennamen auf antiken Münzen. Textband. Wien (1986) 185. - Tafelband. Wien (1986) Taf. 22, Nr.
653-656.(Iranisches Personennamenbuch.IV.)(Österreichische Akademie der Wissenschaften, phil.-
hist. Kl., 1986. Sonderpublikation der Iranischen und der Numismatischen Kommission). - id., The
Beginning of Sasanian Coinage. In: Bulletin of the Asia Institute n.s. 13(1999) 67-76; Fig. 8. -
J.Wiesehöfer, Das antike Persien. Von 550 v.Chr. bis 650 n.Chr. München, Zürich (42005) 221; 370f.
- M.Alram/R.Gyselen, Ardashir I. - Shapur I. Mit Beiträgen von P.O.Skjaervø, R.Linke, M.Schreiner,
J.-N.Barrandon. Wien 2003.(Sylloge Nummorum Sasanidarum Paris - Berlin - Wien.I.) (Denkschriften
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, phil.-hist. Kl. 317.) (Veröffentlichungen der Nu-
mismatischen Kommission.41.)

aṭ-Ṭabarī: at-Tabari, Annales. Cum aliis edidit M.J. de Goeje. Prima series. II. Rec. J.Barth et
Th.Nöldeke. Lugduni Batavorum I(1881) 815,16 - 816,11. - Repr. 1964.
Dt. Übers.: Th.Nöldeke, Geschichte der Perser und Araber zur Zeit der Sasaniden. Aus der arabi-
schen Chronik des Tabari übers. und mit ausführlichen Erläuterungen und Ergänzungen versehn von
Th.Nöldeke. Leyden (1879) 6-8. - Repr. Graz 1973.
Engl. Übers.: The History of al-Ṭabarī (Taʼrīkh al-rusul waʼl-mulūk): The Sāsānids, the Byzantines, the
Lakhmids, and Yemen. Transl. and Annotated by C.E.Bosworth. Albany, N.Y. (1999) 7-9. (The History
of al-Ṭabarī.V.)

Balʻamī, Abū ʻAlī M.: Abou - ʻAli M. Belʻami, Chronique de ... Tabari, traduite sur la version per-
sane d'...Belʻami par M.H.Zotenberg. T. II. Repr. Paris (1958) 69.

Ibn al-Aṯīr, Izz ad-Dīn: Ibn al-Athīr, al-Kāmil fi ʼl-Taʼrīkh. Vol. 1. Beyrouth (1965) 381,9-16. - Repr.
der Ausgabe C.J.Tornbergs. Leiden 1867.
Übers.: G.Widengren, The Establishment of the Sasanian Dynasty in the Light of New Evidence. In:
Atti del Convegno Internazionale sul tema: La Persia nel Medioevo, Roma 1970. Roma (1971) 764f.
(Accademia Nazionale dei Lincei. Anno CCCLXVIII.1971. Quaderno 160.)

Nihāyatu ʼl-ʻarab: Some Account of the Arabic Work Entitled "Niháyatu ʼl-irab fí akhbári ʼl-Furs wa ʼl-
ʻArab", particularly of that Part which Treats of the Persian Kings by E.G.Browne. In: Journal of the
Royal Asiatic Society (1900) 195-259; hier 218. - G.Widengren, The Establishment of the Sasanian
Dynasty in the Light of New Evidence (1971) 768. (Accademia Nazionale dei Lincei. Anno
CCCLXVIII.1971. Quaderno 160.)

Name:
F.Justi, Iranisches Namenbuch. Marburg (1895) 284, Nr. 4. - Repr. Hildesheim 1963. -
E.Benveniste, Titres et noms propres en iranien ancien. Paris (1966) 11ff. (Travaux de l'Institut
d'Etudes Iraniennes de l'Université de Paris.1.) - M.Back, SSI (1978) 260f., Nr. 325a. - Ph.Gignoux,
Noms propres sassanides en moyen-perse épigraphique. Wien (1986) 141, Nr. 723; 161f., Nr. 858.
(Iranisches Personennamenbuch.II,2.) - Ph.Huyse, ŠKZ 2(1999) 5ff. - R.Schmitt, Personennamen in
parthischen epigraphischen Quellen (2016) 205; Nr. 480: P a. Šābuhr, "König", Sohn Pābags (und
somit Bruder Ardaxšīrs I.).

Chronologie:
R.Altheim-Stiehl, Das früheste Datum der sasanidischen Geschichte, vermittelt durch die Zeitangabe
der mittelpersisch-parthischen Inschrift aus Bīšāpūr. In: Archäologische Mitteilungen aus Iran N.F.
11(1978) 113-116. - ead., Die Zeitangaben der mittelpersischen Dipinti in der einstigen Synagoge zu
Dura-Europos. In: Boreas 5(1982) 152-159. - W.Sundermann, Shapur's Coronation. The Evidence of
the Cologne Mani Codex Reconsidered and Compared with other Texts. In: Bulletin of the Asia Insti-
tute n.s. 4(1990) 295-299. - L.Richter-Bernburg, Mani's Dodecads and Sasanian Chronology. In:
Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 95(1993) 71-80.
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Staxr (arab. Iṣṭaḫr):
M.-L.Chaumont, Le culte d'Anāhitā à Staxr et les premiers Sassanides. In: Revue de l'Histoire des
Religions 153(1958) 154-174. - ead., Pāpak, roi de Staxr, et sa cour. In: Journal Asiatique 247(1959)
175-191. - ead., Le culte de la déesse Anāhitā (Anahit) dans la religion des monarques d'Iran et
d'Arménie au Ier siècle de notre ère. In: Journal Asiatique 253(1965) 167-181. - Chr. Brunner, Geo-
graphical and Administrative Divisions: Settlements and Economy. In: Cambridge History of Iran
3.2(1983) 751. - M.-L.Chaumont, Anāhīd. III. The Cult and its Diffusion. In: Encyclopaedia Iranica
I(1985) 1006-1010. - R.Gyselen, La géographie administrative de l'empire sassanide. Les témoig-
nages sigillographiques. Paris (1989) 59 Nr. 39. (Res Orientales.I.) - J.Wiesehöfer, Die 'dunklen
Jahrhunderte' der Persis. Untersuchungen zu Geschichte und Kultur von Fārs in frühhellenistischer
Zeit (330-140 v.Chr.). München (1994) 64 et passim.(Zetemata.90.). - A.D.H.Bivar/M.Boyce, Eṣṭa̱ḵr.
I. History and Archaeology. II. As a Zoroastrian religious Center. In: Encyclopaedia Iranica VIII(1998)
643-646. - J.Wiesehöfer, Istachr. In: Der Neue Pauly 5(1998) 1145f. - N.Miri, Sasanian Pārs. Histor-
ical Geography and Administrative Organization. Costa Mesa, California 2012. (Sasanika Series.4.) -
U.Weber, Pābag, der Vater Ardašīrs I., in der historiographischen Überlieferung. In: Diwan. Studies in
the History and Culture of the Ancient Near East and the Eastern Mediterranean. - Untersuchungen
zu Geschichte und Kultur des Nahen Ostens und des östlichen Mittelmeerraumes im Altertum. Fest-
schrift für Josef Wiesehöfer zum 65. Geburtstag. Hrsg. von C.Binder, H.Börm, A.Luther. Duisburg
(2016) 517-553.

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Genealogie Šābuhrs I. in der Šābuhr-Inschrift

Šābuhr I., König der Könige
Ādur-Anāhīd, Königin der Königinnen, Unsere Tochter [ŠKZ I 1]
1. Aufzählung der
Nachkommen
Šābuhrs I. nach dem
Protokoll.
Ohrmezd-Ardašīr, Großkönig der Armenier, Unser Sohn [ŠKZ I 2]
Šābuhr, König von Mēšān, Unser Sohn [ŠKZ I 3]
Narseh, König von Hind(estān), Sagestān und Turān bis
ans Meeresufer, unser Sohn [ŠKZ I 4]
Sāsān, Herr [ŠKZ I 5]
Pābag, König von Fārs [ŠKZ I 6]
Šābuhr, König, Sohn des Pābag [ŠKZ I 7]
Ardašīr I., König der Könige [ŠKZ I 8]
Xwar(r)ānzēm, Königin des Reiches [ŠKZ I 9]
Ādur-Anāhīd, Königin der Königinnen (s.o. ŠKZ I 1)
2. Aufzählung der
Nachkommen
Šābuhrs I. nach dem
Lebensalter.
Dēnag, Königin, (Tochter Šābuhrs I. ?) [ŠKZ I 10]
Wahrām, König von Gēlān (der spätere Wahrām I.) [ŠKZ I 11]
Šābuhr, König von Mēšān (s.o. ŠKZ I 3]
Ohrmezd-Ardašīr, Großkönig der Armenier (s.o. ŠKZ I 2]
Narseh, König der Saken (s.o. ŠKZ I 4]
Šābuhrduxtag, Königin der Saken [ŠKZ I 12]
Narsehduxt, Herrin der Saken [ŠKZ I 13]
Čašmag, Herrin [ŠKZ I 14]
Pērōz, Prinz [ŠKZ I 15]
*Murrōd, Herrin, Mutter Šābuhrs I. [ŠKZ I 16]
Narseh, Prinz [ŠKZ I 17]
Rōdduxt, Prinzessin, Tochter der Anōšag [ŠKZ I 18]
Warāzduxt, Tochter der Xwar(r)ānzēm [ŠKZ I 19]
Staxryād, Königin [ŠKZ I 20]
Hormezdag, Sohn des Königs der Armenier [ŠKZ I 21] s. ŠKZ I 2
Neun Enkel und
Enkelinnen
Šābuhrs I.
Hormezd, Sohn des Königs von Mēšān [ŠKZ I 22] s. ŠKZ I 3
Hormezdag, Sohn des Königs von Mēšān [ŠKZ I 23] s. ŠKZ I 3
Ōdābaxt, Sohn des Königs von Mēšān [ŠKZ I 24] s. ŠKZ I 3
Wahrām, Sohn des Königs von Mēšān [ŠKZ I 25] s. ŠKZ I 3
Šābuhr, Sohn des Königs von Mēšān [ŠKZ I 26] s. ŠKZ I 3
Pērōz, Sohn des Königs von Mēšān [ŠKZ I 27] s. ŠKZ I 3
Šābuhrduxtag, Tochter des Königs von Mēšān [ŠKZ I 28] s. ŠKZ I 3
Ohrmezd(d)uxtag, Tochter des Königs der Saken [ŠKZ I 29] s. ŠKZ I 4

Tabelle 1: Genealogie Šābuhrs I. in der Šābuhr-Inschrift.
(Die Namen der Mitglieder der engeren Königsfamilie sind fett gedruckt)