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Ursula Weber: Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n. Chr.
Aphpharban Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n.Chr.
Aphpharbān

© Dr. Ursula Weber - 22.08.2022 C Seite 1/15

Vorwort Abkürzungsverzeichnis Personenregister Orts- und Sachregister

Griechisches Wörterverzeichnis Karte des Sāsānidenreiches

NPi I: Introduction NPi II a: Main part a NPi II b: Main part b NPi III: Conclusion

ŠKZ I: Genealogie ŠKZ II: Hofstaat Pābags ŠKZ III: Hofstaat Ardašīrs I.

ŠKZ IV: Hofstaat Šābuhrs I. ŠKZ V: Frauen


Aphpharbān (), yA 
des Narseh, des Königs der Könige (293-302)
[Petros Patrikios, Frg. 13-14]


B1:
Petros Patrikios, Fragmenta 13-14. In: C.Mullerus, Petri Patricii Fragmenta, collegit, disposuit et
prolegomenis illustravit. Parisiis (1851) 188-189: Frg. 13 und 14 [Auszug].(Fragmenta Historicorum
Graecorum.IV.) - Repr. Frankfurt a. M. 1868 und 1975.
Excerpta de legationibus, ed. C. de Boor. Pars II. Berlin (1903) 393-394 <Frg. 13>; Pars I(1903) 3-4
<Frg. 14>.
Dt. Übers.: E.Winter/B.Dignas, Rom und das Perserreich. Zwei Weltmächte zwischen Konfrontation
und Koexistenz. Berlin (2001) 145-147 (M 17).
Engl Übers.: B.Dignas/E.Winter, Rome and Persia in Late Antiquity. Neighbours and Rivals. Cam-
bridge (2007) 122-124.

Frg. 13: (S. 188):
  A  "A  é é é   A 
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1 B: Quellen in Auswahl!
Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n.Chr.
Aphpharbān

© Dr. Ursula Weber - 22.08.2022 C Seite 2/15
   A !A    ) ! A    
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Übers.: Fragment 13:
Da Aphpharbān, der ein sehr enger Freund des Perserkönigs Narsē war, als Gesandter fungierte,
begegnete er Galerius in der Art eines Bittstellers.
Als er die Möglichkeit zur freien Rede bekam, sagte er: "Es ist offensichtlich für alle Menschen, dass
das römische und das persische Reich gleichsam wie zwei Lichter sind, und es ist nötig, dass sie
wie Augen durch das Licht des jeweils anderen geschmückt werden und nicht feindlich handeln mit
dem Ziel ihrer gegenseitigen Vernichtung. Denn dies hält man weniger für eine Auszeichnung als für
Leichtsinn oder Schwäche. Da sie glauben, dass spätere Generationen nicht in der Lage seien,
ihnen zu helfen, eifern sie danach, ihre Gegner zu vernichten". Es sei allerdings nicht nötig, Narsē
für schwächer als die anderen Könige zu halten, sondern Galerius für die anderen Königen so über-
legen, dass selbst Narsē zu Recht diesem allein unterlegen sei, ohne allerdings an Würde seinen
Vorfahren nachzustehen. Außerdem sagte Apharbān, dass er von Narsē den Auftrag habe, da sie
nachsichtig seien, seine Herrschaftsrechte der freundlichen Gesinnung der Römer anzuvertrauen.
Deswegen bringe er auch nicht die Eide, gemäß derer der Friedensschluss vollzogen werden müs-
se, sondern überlasse die ganze Sache dem Ermessen des Kaisers; nur bäte er, dass seine Kinder
und Ehefrauen ihm zurückgegeben würden, wobei er hinzufügte, dass er durch deren Rückgabe
dem Kaiser durch seine Wohltaten mehr schulden werde, als wenn er von dessen Waffen verschont
worden wäre. Und nun sei er nicht in der Lage, auf angemessene Weise Dank dafür zu sagen, dass
die Kriegsgefangenen in ihrer Gefangenschaft keine Gewalt erfahren hätten, sondern so behandelt
worden seien, als würden sie bald schon ihrem eigenen Adelskreis zurückgegeben. In diesem Zu-
sammenhang erinnerte er auch an die Wechselhaftigkeit der menschlichen Geschicke. Galerius aber
schien wütend zu sein über diese Bemerkung, begann am ganzen Körper zu zittern und antwortete
folgendes: Er halte es nicht gerade für angebracht, dass die Perser andere an die Wechselhaftigkeit
der menschlichen Geschicke erinnerten, da sie selbst ständig die Gelegenheit ergriffen, dem Un-
glück der Menschen noch zuzusetzen. "Denn auf vorbildliche Weise habt ihr das Maß des Sieges
auch bei Valerian angelegt, die ihr ihn listig getäuscht und gefangen genommen, ihn bis ins hohe Al-
ter und bis zu seinem ehrlosen Tod nicht freigelassen habt, die ihr dann nach seinem Tod durch ir-
gendeine scheußliche Methode seine Haut konserviert und so dem sterblichen Körper unsterbliche
Beleidigung zugefügt habt". Der Kaiser brachte dies vor und sagte zum Schluss, dass er durch das,
woran die Perser durch ihre Gesandtschaft gemahnten, nicht umgestimmt sei, namentlich, dass man
das menschliche Schicksal berücksichtigen müsse (denn hierüber sollte man eher in Wut geraten,
wenn man sich anschaue, was die Perser getan hätten), aber dass er in die Fußstapfen seiner eige-
nen Vorfahren treten wolle, bei denen es Sitte war, ihre Untertanen zu schonen, ihre Widersacher
aber zu bekämpfen. Er befahl dem Gesandten, seinem eigenen König von der Hochherzigkeit der
Römer zu berichten, deren Güte er auf die Probe gestellt habe, und darüber hinaus zu hoffen, dass
die Gefangenen in Kürze nach Ermessen des Kaisers bei ihm eintreffen würden.

Frg. 14 (S. 189):
 A  !A A       A
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Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n.Chr.
Aphpharbān

© Dr. Ursula Weber - 22.08.2022 C Seite 3/15
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Übers.: Frg. 14:
Als Galerius und Diokletian in Nisibis zusammentrafen, hielten sie dort gemeinsam Rat und schick-
ten dann einen Gesandten nach Persien, Sicorius Probus, einen Archivaren. Diesen empfing Narsē
in der Erwartung seiner Botschaft zwar freundlich, bediente sich aber auch einer Verzögerungstaktik.
Als ob er die Mitgesandten des Sicorius sich erholen lassen wollte (sie seien ja erschöpft), nahm er
Sicorius, der allerdings wohl wusste, was vor sich ging, bis zum medischen Fluss Asproudis mit, bis
die wegen des Krieges hier und dort verstreuten Einheiten sich versammelt hatten. Und dann, im in-
neren Raum des Palastes, nachdem er alle anderen entlassen hatte, nur in Anwesenheit von
Apharbān und dem Archapet Barsaborsos, von denen der eine der Unterbefehlshaber der Praetorier
war, der andere die Herrschaft über Syme besaß, forderte er Probus auf, seine Botschaft darzule-
gen.
Der Hauptinhalt der Botschaft war folgender: dass die Römer in der östlichen Region Ingilēnē zu-
sammen mit Sōphēnē, Arzanēnē zusammen mit Karduēnē und Zabdikēnē erhalten sollten, und dass
der Tigris die Grenze zwischen beiden Staaten sein solle; dass die Festung Zintha, die auf der
Grenze zu Medien liegt, Armenien begrenze, dass der König Ibērias die Zeichen seiner Königswürde
den Römern schulde, die Stadt Nisibis aber, die am Tigris liegt, der Ort für den Handel sei. Da seine
gegenwärtige Lage ihm nicht erlaubte, irgendetwas hiervon abzulehnen, stimmte Narsē, nachdem er
diese Bedingungen vernommen hatte, allem zu. Nur war er, damit er nicht den Eindruck erweckte,
aus Zwang alles zu tun, nicht einverstanden, dass Nisibis der einzige Ort für den Handelsaustausch
sein solle. Sicorius aber entgegnete: "Es ist unvermeidbar, in diesem Punkt nachzugeben. Denn die
Gesandtschaft hat keine Vollmacht und diesbezüglich keine Anordnungen von den Kaisern". Als die-
se Abmachungen getroffen waren, wurden Narsē seine Ehefrauen und Kinder zurückgegeben (ent-
sprechend der ehrenhaften Gesinnung der Kaiser war ihr Anstand strengstens gewahrt worden).


Johannes Zonaras: Ioannis Zonarae Annales ex recensione M.Pinderi. T. II. Bonnae (1844),
616,4-617,4 = XII 31.
Übers.: The History of Zonaras. From Alexander Severus to the Death of Theodosius the Great.
Transl. by Th.M.Banchich and E.N.Lane. Introd. and Commentary by Th.M.Banchich. London, New
York (2009) 65f. = XII 31.

XII 31:
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 A  A  !  A  A A A
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 A !  A   A  "A  !   

A  ! A    ! !    A A A
  !A  A  !A A  !A A   
y  A A   !A   A 
A    A " A A !A !   
!A A  !A A  é   !A  A   A
A !A A A y 

Übers.:
When Narses was sovereign of Persia, he who is listed as the seventh to reign in Persia after Arta-
xerxes, whom the writer of this history previously mentioned as having again renewed the realm for
the Persians (for after this Artaxerxes or Artaxares - he had two names - Sapor ruled Persia, and
after him Hormisdas, then Vararanes, and after him Vararakes, and then another Vararanes, and fi-
nally Narses), moreover, with Narses then plundering Syria, Diocletian, as he was traversing Egypt
against the Ethiopians, dispatched with an adequate force his own son-in-law Gallerius Maximinus to
Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n.Chr.
Aphpharbān

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engage him. He joined battle with the Persians, was defeated, and fled. Diocletian dispatched him
again with a larger army. Then, when he attacked them again, he won such an outstanding victory
that the earlier defeat was canceled out. He killed the greater part of the Persians and, having pur-
sued Narses, who was wounded, into the interior of Persia, led off his wives and children and sisters
as captives, and captured all the riches that Narses had brought with him for his campaign, as well
as many people of distinction in Persia. After he had recovered from his wound, Narses sent delega-
tions to Diocletian and Gallerius, asking that his children and wives be returned to him and that a
peace treaty be made. He gained his request, ceding to the Romans whatever thy wanted.

Theophanes: Theophanis Chronographia. Recens. C. de Boor. Vol. I. Leipzig (1883) 9,1-15. -
Repr. Hildesheim 1980.
Übers.: The Chronicle of Theophanes Confessor. Byzantine and Near Eastern History AD 284-813.
Transl. with Introd. and Commentary by C.Mango und R.Scott with the Assistance of G.Greatrex. Ox-
ford (1997) 12.

9,1-15
é é  !A A ! A    A !  !
 A    "!   ! é ! !
  "    A ! !  A A " 
é  A é
" ! !  !   A  A      
  A ! !  A A A  !A " A
  ! A   A è  A  A  A
yA   !   A A A     ! 
 !A  A  A  !A    y A  
 !A  !A  A A    !A  è
 A  A

Übers.: In this year Maximianus Galerius was sent out by Diocletian against the Persian emperor
Narses who had at that time overrun Syria and was plundering it. In the first battle after they met,
near Kallinikon and Karrhai, Galerius was defeated. On returning in flight he met Diocletian travelling
in a carriage. However, Diocletian did not receive the Caesar in a manner appropriate to his rank, but
made him run a considerable distance in front of the carriage. Later, after a large army had been col-
lected, the Caesar Maximianus Galerius was again sent out to do battle with Narses, this time with
better luck, since he attempted and achieved what no one else had managed. For he chased Narses
into inner Persia, slaughtered his entire army, captured his wives, children, and sisters and every-
thing he had with him - quantities of treasure and distinguished Persians. Returning with these, he
was welcomed and honoured by Diocletian who was then based in Mesopotamia.


Aurelius Victor: S. Aurelius Victor, Die römischen Kaiser. Liber de Caesaribus. Lateinisch -
deutsch. Hrsg., übers. und erläutert von K.Groß-Albenhausen und M.Fuhrmann. Zürich, Düsseldorf
(1997) 39,33-36.

39,33-36:
Interim Iovio Alexandriam profecto provincia credita Maximiano Caesari, uti relictis finibus in
Mesopotamiam progrederetur ad arcendos Persarum impetus. A quis primo graviter vexatus contracto
confestim exercitu e veteranis ac tironibus per Armeniam in hostes contendit; quae ferme sola seu
facilior vincendi via est. Denique ibidem Narseum regem in dicionem subegit, simul liberos co-
niugesque et aulam regiam. Adeo victor, ut, ni Valerius, cuius nutu omnia gerebantur, incertum qua
causa abnuisset, Romani fasces in provinciam novam ferrentur.

Übers.: Während nun Jovius nach Alexandrien aufbrach, wurde dem Caesar Maximian die Aufgabe
übertragen, er solle die Grenze überschreiten und in Mesopotamien einrücken, um die Angriffe der
Feinde abzuwehren. Nachdem ihm diese zunächst schwer zugesetzt hatten, zog er eilends aus Alt-
gedienten und Rekruten ein Heer zusammen, und so rückte er durch Armenien gegen die Feinde
vor: dies ist so ziemlich der einzige oder jedenfalls der leichtere Weg, der zum Sieg führt. Schließlich
nahm er dort König Narseus gefangen und zugleich dessen Kinder und Frauen sowie den königli-
chen Hof. Er war derart erfolgreich, dass, hätte nicht Valerius, nach dessen Willen alles geschah,
man weiß nicht warum, abgewinkt, die römischen Rutenbündel in eine neue Provinz vorgedrungen
wären.
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Eutropius: Eutropii Breviarium ab urbe condita. Rec. C.Santini. Leipzig (1979) IX 18, Z.13-17; IX
22, Z. 23-27; IX 24,17-23; IX 25,24-32.
Übers.: The Breviarium ab urbe condita of Eutropius. Transl. with an Introd. and Commentary by
H.W.Bird. Liverpool (1993) 60, Z. 5-10; 61, Z. 20-25; 62, Z. 14-21; S. 62, Z. 22-33.

IX 18,13-17 (S. 61):
sed dum bellum adversus Sarmatas [Carus] gerit, nuntiato Persarum tumultu ad Orientem profectus
res contra Persas nobiles gessit. ipsos proelio fudit, Cochen et Ctesiphontem, urbes nobilissimas,
cepit. et cum castra super Tigridem haberet, vi divini fulminis periit.

Übers. (S. 60, Z. 5-10): But while he [Carus] was waging a war against the Sarmatians news came
that the Persians were causing a disturbance, so he set out for the east and achieved some notable
exploits against the Persians. He routed them in battle and captured Coche and Ctesiphon, very fa-
mous cities. But while he was encamped on the Tigris he was killed by a divinely inspired bolt of
lightning.

IX 22, Z. 23-27 (S. 62):
ita cum per omnem orbem terrarum res turbatae essent, Carausius in Britanniis rebellaret, Achilleus in
Aegypto, Africam Quinquegentiani infestarent, Narseus Orienti bellum inferret, Diocletianus Maximi-
anum Herculium ex Caesare fecit Augustum, Constantium et Maximianum Caesares.

Übers. (S. 61, Z. 20-25): Thus, when the whole world was in disarray, Carausius was rebelling in the
British provinces, Achilleus in Egypt, the Quinquegentiani were causing disturbances in Africa and
Narses was making war on the east, Diocletian promoted Maximianus Herculius from Caesar to Au-
gustus and made Constantius and Maximianus Caesars.

IX 24, Z. 17-23 (S. 63):
Galerius Maximianus primum adversus Narseum proelium insecundum habuit inter Callinicum Car-
rasque congressus, cum inconsulte magis quam ignave dimicasset; admodum enim parva manu cum
copiosissimo hoste commisit. pulsus igitur et ad Diocletianum profectus, cum ei in itinere occurrisset,
tanta insolentia a Diocletiano fertur exceptus, ut per aliquot passuum milia purpuratus tradatur ad ve-
hiculum cucurrisse.

Übers. (S. 62, Z. 14-21): Galerius Maximianus at first suffered a defeat against Narses when he en-
gaged him between Callinicum and Carrhae, although he had fought rashly rather than without spirit,
for he joined battle with a very small force against an extremely numerous enemies. He was defeat-
ed, therefore, and set out to join Diocletian. When he met him on the road it is reported that he was
received with such great insolence that he is said to have run beside Diocletian's chariot for several
miles, clad in his purple robe.

IX 25, Z. 24-32 (S. 63):
Mox tamen per Illyricum Moesiamque contractis copiis rursus cum Narseo, Hormisdae et Saporis avo,
in Armenia maiore pugnavit successu ingenti nec minore consilio, simul fortitudine, quippe qui etiam
speculatoris munus cum altero aut tertio equite susceperit. pulso Narseo castra eius diripuit; uxores,
sorores, liberos cepit, infinitam extrinsecus Persarum nobilitatem, gazam Persicam copiosissimam.
ipsum in ultimas regni solitudines egit. quare ad Diocletianum in Mesopotamia cum praesidiis tum
morantem ovans regressus ingenti honore susceptus est.

Übers. (S. 62, Z. 22-33): Subsequently, however, after he had collected forces throughout Illyricum
and Moesia, he fought again with Narses, the grandfather of Hormisda and Sapor, in Greater Arme-
nia, this time with great success, with no less planning and at the same time with bravery since he
even undertook the task of reconnaissance with one or two of the cavalry. He routed Narses, plun-
dered his camp, captured his wives, sisters and children, in addition to a vast number of the Persian
nobility and a huge amount of Persian treasure, and drove the king himself into the remotest deserts
of his kingdom. Consequently, when he had returned in triumph to Diocletian, who was then waiting
in Mesopotamia with reinforcements, he was welcomed with great honour.


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Festus: Abrégé des hauts faits du peuple romain. Texte établi et traduit par M.-P.Arnaud-Lindet. Paris
(1994) 21f. = XIV 5; 32-33 = XXV 1-3.(Collection des Universités de France, série latine. 321.).

XIV 5 (S. 21f.):
ac Diocletiani temporibus, uictis prima congressione Romanis, secundo autem conflictu superato rege
Narseo, uxore eius ac filiabus captis et cum summa pudicitiae custodia reseruatis, pace facta Mesopo-
tamia est restituta et supra ripam Tigridis limes est reformatus, ita ut quinque gentium trans Tigridem
constitutarum dicionem adsequeremur. Quae condicio foederis in tempus diualis Constantii reseruata
durauit.

Übers.: et puis, à l'époque de Dioclétien, les Romains ayant été battus dans une première rencontre
et le roi Narsès dans un second engagement - son épouse et ses filles furent faites prisonnières et
gardées avec le plus grand respect pour leur pudeur -, on fit la paix: la Mésopotamie fut reconstituée
et la frontière rétablie au-delà de la rive du Tigre, si bien que cinq des peuples établis de l'autre côté
du Tigre tombèrent en notre pouvoir. L'observation des clauses de ce traité dura jusqu'à l'époque du
divin Constance.


XXV 1-3 (S. 32-33):
(1) Sub Diocletiano principe pompa uictoriae nota de Persis est. Maximianus Caesar prima congres-
sione, cum contra innumeram multitudinem cum paucis acriter dimicasset, pulsus recessit ac tanta a
Diocletiano indignatione susceptus est, ut ante carpentum eius per aliquot milia passuum cucurrerit
purpuratus. (2) Et cum uix impetrasset, ut reparato de limitaneis Daciae exercitu euentum Martis repe-
teret, in Armenia maiore2 ipse imperator cum duobus equitibus explorauit hostes, et cum uiginti
quinque milibus militum superueniens castris hostilibus subito innumera Persarum agmina adgressus
ad internicionem cecidit. (3) Rex Persarum Narseus effugit, uxor eius et filiae captae sunt et cum
maxima pudicitiae custodia reseruatae. Pro qua admiratione Persae non modo armis, sed etiam mori-
bus Romanos superiores esse confessi sunt. Mesopotamiam cum Transtigritanis regionibus reddide-
runt. Pax facta usque ad nostram memoriam rei publicae utilis perdurauit.

Übers.: (1) Sous le principat de Dioclétien, on connut la pompe de la victoire sur les Perses. Lors
d'un premier engagement, alors que Maximien César, avec quelques hommes, avait combattu
âprement une multitude innombrable, repoussé il fit retraite et fut accueilli par Dioclétien avec tant
d'indignation qu'il dut courir sur une distance de quelques milliers de pas, vêtu de la pourpre, devant
la litière de ce dernier. (2) Et, alors qu'il avait obtenu avec peine de tenter à nouveau la chance des
combats avec une armée reformée à partir des frontaliers de Dacie, l'empereur lui-même alla en
éclaireur du côté de l'ennemi avec deux cavaliers, puis, tombant sur le camp ennemi avec vingt-cinq
mille soldats, il attaqua soudain les innombrables colonnes de Perses et les massacra jusqu'au der-
nier. (3) Le roi des Perses Narsès prit la fuite, son épouse et ses filles furent capturées et gardées
avec le plus grand respect pour leur pudeur. Devant ce fait surprenant, les Perses reconnurent que
les Romains ne leur étaient pas seulement supérieurs par les armes, mais également par leurs
moeurs. Ils rendirent la Mésopotamie et aussi les régions au-delà du Tigre. La paix conclue, avanta-
geuse pour la République, dura jusqu'à notre temps.


Jordanes: Iordanis Romana et Getica. Recens. Th.Mommsen. Berlin (1882) 38f. = 301-302 (Roma-
na); Getica 86,15-19 = XXI, 110.(Monumenta Germaniae Historica, Auctorum Antiquissimorum T. V.
Pars Prior. - Berlin 1961.

Romana 38f. = 301-302:
Galerius Maximianus victus primo proelio a Narseo ante carpentum Dioclitiani purpuratus cucurrit.
Qua verecundia conpunctus secundo viriliter dimicavit, superavit Narseum, uxores eius abegit ac libe-
ros, et condigno honore a Dioclitiano susceptus est. Post quam victoriam mirabiliter Dioclitianus et
Maximianus Romae triumphaverunt antecedentibus sibi liberis uxoribusque regis Persarum praedaque
illa ingenti gentium diversarum.


2 E.Kettenhofen verdanke ich den Hinweis, dass der entscheidende Passus "in Armenia maiore" in der
Übersetzung fehlt: s. 25,2 (S. 32).
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Übers.: Galerius Maximianus, der in einem ersten Kampf von Narseh besiegt worden war, lief in
Purpur gekleidet vor dem Reisewagen Diocletians her. Von dieser Erniedrigung geplagt, kämpfte er
in einer zweiten Schlacht voller Mut, überwand den Narseh, brachte dessen Frauen und Kinder in
seinen Gewahrsam und wurde von Diokletian voller Ehrerbietung wieder aufgenommen. Nach die-
sem Sieg feierten Diokletian und Maximian in Rom einen großartigen Triumph. Dabei zogen ihnen
vorher die Kinder und Frauen des Perserkönigs und jene ungeheurere Beute verschiedener Völker-
schaften.


Getica 86,15-19 = XXI, 110:
sed postquam Caesar Maximianus pene cum eorum solacia Narseum regem Persarum Saporis magni
nepotem fugasset eiusque omnes opes simulque uxores et filios depraedasset Achillemque in Ale-
xandria Dioclitianus superasset et Maximianus Herculius in Africa Quinquegentianos adtrivisset, pa-
cem rei publicae nancti coeperunt quasi Gothos neglegere.

Übers.: Aber nachdem Caesar Maximianus mit ihrer Hilfe den Perserkönig Narseh, den Enkel
Sapors des Großen, in die Flucht geschlagen, all seine Schätze geplündert und zugleich auch seine
Frauen und Söhne in seinen Besitz gebracht hatte, und nachdem Diokletian den Achilles in Alexand-
ria überwunden und Maximianus Herculius in Afrika die Quinquegentiani geschwächt hatte, da be-
gannen sie, nachdem sie auf diese Weise den Frieden für das Reich erreicht hatten, die Gothen zu
vernachlässigen.


Paulus Orosius: Historiarum adversus paganos Libri VII accedit eiusdem Liber Apologeticus.
Rec. et commentario critico instruxit C.Zangemeister. Wien 1882. - Repr. Hildesheim (1967) = VII
25,9-11 = S. 490-491.(Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum.V.)
Übers.: Orosius. Seven Books of History against the Pagans. Transl. with an Introd. and Notes by
A.T.Fear. Liverpool (2010) 362.

VII 25,9-11 (S. 490-491):
praeterea Galerius Maximianus cum duobus iam proeliis aduersus Narseum conflixisset, tertio inter
Gallinicum et Carras congressus et uictus, amissis copiis ad Diocletianum refugit: a quo arrogantis-
sime exceptus est, ita ut per aliquot milia passuum purpuratus ante uehiculum eius cucurisse refera-
tur. Uerumtamen hac contumelia quasi cote ad uirtutem usus est, per quam detrita regii fastus rubigi-
ne aciem mentis expediit. itaque mox per Illyricum et Moesiam undique copias contraxit raptimque in
hostem reuersus, Narseum magnis consiliis uiribusque superauit. extinctis Persarum copiis ipsoque
Narseo in fugam acto, castra eius inuasit, uxores sorores liberosque cepit, immensam uim gazae Per-
sicae diripuit, captiuos quamplurimos Persarum nobilium abduxit. reuersus in Mesopotamiam a Diocle-
tiano plurimo honore susceptus est.

Übers.: VII 25,9-11 = S. 362, Z.9:
After fighting two battles against Narseus, Galerius Maximian met him in a third between Callinicus
and Carrhae, where he was defeated. After losing his army, he fled to Diocletian, who gave him a
most arrogant reception: it is said that he was forced to run in front of Diocletian's chariot for several
miles while clad in his imperial robes. Nevertheless, he used this insult to hone his courage and in
this way was able to sharpen his wits by grinding away the rust brought on by regal arrogance. He
soon gathered together troops from all over Illyricum and Moesia, swiftly returned to face his foe, and
defeated Narseus through his superior tactics and manpower. [10. fehlt!]. 11. After annihilating the
Persians' troops and putting Narseus to flight, Galerius entered his camp and captured his wives,
sisters, and children, seizing as plunder a vast number of Persian gems and taking the vast majority
of the Persian nobility prisoner. On his return to Mesopotamia, he was received with great honour by
Diocletian.

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P:
Nach der Überlieferung des Petros Patrikios (ca. 500-564 n.Chr.)3 war
Aphpharbān4 als Gesandter des Königs →Narseh5 (293-302) [ŠKZ I 4] an den rö-
misch-persischen Verhandlungen, die 298 n.Chr.6 zum Friedensvertrag von Nisibis
führten, entscheidend beteiligt. Petros Patrikios ist der einzige Gewährsmann, dem
die bruchstückhafte Schilderung der schwierigen Friedensverhandlungen verdankt
wird. Die Fragmente 13 und 14 seines nur in wenigen Fragmenten erhaltenen Ge-
schichtswerks berichten von den wechselseitigen Verhandlungen, den Vertragspart-
nern und den einzelnen Klauseln des Friedensvertrages7. Dazu bemerkt
E.Kettenhofen mit Recht, dass "hier mitnichten ein authentischer Vertragstext vor-
liegt".
Vorangegangen waren kriegerische Auseinandersetzungen mit Rom, die einige
Jahre nach Narsehs Regierungsantritt (293) ausgebrochen waren. Im Frühjahr 297
kam es in einem Gebiet zwischen Callinicum und Carrhae8 zur ersten militärischen
Konfrontation, die in einer schweren Niederlage des Galerius endete. Orosius (VII
25,9) und Zonaras (XII 31) überliefern, dass Galerius die Flucht ergriff und sich zu
Diokletian begeben habe. Galerius, der sich nicht mit seiner Niederlage
zufriedengab, bat Diokletian eindringlich, neue Truppen in dem ihm zugewiesenen
Reichsteil ausheben zu können. Narseh dagegen zog sich nach seinem überragen-
den Sieg auf seinem Weg durch die persischen Territorien im Nordosten Mesopota-
miens auf sicheres Reichsgebiet nach Armenien zurück. Wegen dieses Verhaltens
darf man davon ausgehen, dass es Narseh in erster Linie darum ging, die persischen
Besitzungen zu sichern. Er strebte offenbar nicht danach, sich römischer Gebiete zu
bemächtigen, wie die opinio communis dieses vorgibt. Narsehs entferntes Rückzugs-
ziel lässt darauf schließen, dass er die Kampfhandlungen mit Rom durch seinen Sieg
als so entscheidend ansah, dass er nicht an die Fortsetzung des Krieges glaubte und
auch nicht plante. Es bleibt kaum verständlich, warum Narseh seine günstige militäri-
sche Ausgangsbasis nicht für eine Fortsetzung des Krieges zu nutzen wusste, um
seine Machtbasis zu sichern. Narsehs Fehleinschätzung der römischen Strategie zog

3 Zu Leben und Werk des Petros Patrikios →A.Nagl, Petros (6). In: RE XIX 2(1938) 1296-1304. - J.R.
Martindale, Petros Patrikios. In: PLRE III B (1992) 994-998. - Petros Patrikios' Interesse an eingehen-
der Schilderung historischer Vorgänge beruht auf seiner eigenen Tätigkeit als Gesandter des Kaisers,
der bei den Friedensverhandlungen mit den Persern zurzeit Ḫusrōs I. Anōširvān der Gesandtschaft
vorstand: →Menander Prot., Exc. de legationibus Rom. 3,5 →The History of Menander the Guards-
man. Hrsg. von R.C.Blockley, Liverpool (1985) 55 (Fragment 6.1). (ARCA.Classical and Medieval
Texts, Papers and Monographs.17.)
4 Zum Namen des Aphpharbān () →G.Hoffmann, Auszüge aus Syrischen Akten persischer
Märtyrer (1880) 36, Anm. 306. - F.Justi, Iranisches Namenbuch (1895) 5: s.v. . - M.-
L.Chaumont, Chiliarque et curopalate à la cour des Sassanides. In: IrAnt 10(1973) 139-165; hier 145-
147. - W.Felix, Antike literarische Quellen zur Außenpolitik des Sāsānidenstaates. Band 1: 224-309,
(1985) 123.
5 U.Weber, Narseh, König der Könige von Ērān und Anērān. In: IrAnt 47(2012) 153-302. →Mit Quel-
lentexten versehene 2. Aufl. im Druck (2022).
6 Zur Chronologie der Kriegsereignisse und der Friedensverhandlungen →F.Kolb, Zu chronologischen
Problemen der ersten Tetrarchie. In: Eos 76(1988) 105-126. - E.Kettenhofen, Rez. zu E.Winter, Die
sāsānidisch-römischen Friedensverträge des 3. Jahrhunderts n.Chr. (1988). In: BiOr 47(1990) 163-
178. - id., Tirdād und die Inschrift von Paikuli (1995) 70ff. - F.Kolb, Chronologie und Ideologie der
Tetrarchie. In: L'Antiquité tardive 3(1995) 21-31. - U.Weber, ibid. (2012) 153-302. →Mit Quellentexten
versehene 2. Aufl. im Druck (2022).
7 Petros Patrikios, Fragment 14. In: FHG IV(1851) 189. - E.Winter, Die sāsānidisch-römischen Frie-
densverträge (1988) 168ff. - E.Kettenhofen, Tirdād und die Inschrift von Paikuli (1995) 70 und Anm.
435.
8 Eutropius IX 24. - Orosius VII 25,9. - Theophanes 9,4.
Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n.Chr.
Aphpharbān

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verheerende Folgen nach sich, die sich noch weit bis ins nächste Jahrhundert aus-
wirken sollten.
Ende 297 bzw. Anfang 298 zog Galerius mit seinem neu aufgestellten Heer von
Syrien aus in die römische Provinz Cappadocia, um in der Garnisonsstadt Satala9
sein Heerlager aufzuschlagen10. Narsehs Heerlager aber befand sich nach Pʻawstos
Buzand auf persischem Reichsgebiet, nicht weit entfernt von Satala in Osha11 im
Kanton Basean in Armenia maior. In einem überraschenden Angriff überfiel Galerius
Narsehs Heerlager (Festus XXV 2) mit einer großen Armee von angeblich 25 000
Mann und fügte Narseh eine schwere Niederlage bei. Nach der Vernichtung des per-
sischen Heeres ließ Galerius Narsehs Frauen, seine Kinder, eine große Anzahl von
sāsānidischen Adligen und hohen Würdenträgern des Hofes gefangen nehmen12.
Darüber hinaus erbeutete Galerius große Mengen des persischen Staatsschatzes,
den Narseh während seines Kriegszuges mit sich geführt hatte. Fest steht, dass es
Narseh gelang, sich dem Zugriff der römischen Verfolger zu entziehen und sich auf
persisches Reichsgebiet zurückzuziehen13.
In dieser Situation, so berichtet Petros Patrikios14, sandte Narseh Aphpharbān, der
ihm besonders nahestand (A  "A  é é), mit einer Ge-
sandtschaft zu Galerius, um ihm ( Dè ") seinen Wunsch nach
Frieden und Unterwerfung kundzutun. Der Ort ihrer Unterredung ist nicht überliefert.
In seiner Rolle als Unterhändler greift Aphpharbān in seiner Rede zu einem diploma-
tischen Vergleich: Er vergleicht nämlich das römische und persische Reich mit zwei
Lampen. Daher sei es notwendig, dass diese wie zwei Augen sich gegenseitig erhell-
ten15. Aphpharbān erklärt weiter, dass man sich nicht bis zur gegenseitigen Vernich-
tung verhärten solle. Man dürfe Narseh nicht als weniger kriegstüchtig ansehen als
alle anderen Könige; aber Galerius sei so sehr den übrigen Königen überlegen, dass
von ihm allein Narseh zu Recht besiegt sei. Darüber hinaus, so berichtet
Aphpharbān, stelle Narseh Wohlergehen und Schicksal seines Reiches der Hoch-
herzigkeit und Milde Roms () anheim. Aus diesem Grunde stelle er kei-
ne Bedingungen für einen Friedensvertrag, sondern überantworte alles dem Urteil
des Kaisers. Er bäte aber einzig und allein um die Rückkehr seiner gefangenen
Frauen und Kinder. Als Aphpharbān daraufhin auf die Wechselfälle des menschli-
chen Lebens zu sprechen kommt, erinnert Galerius den persischen Gesandten voller
Zorn und Erbitterung an die Gefangennahme des Kaisers Valerian durch die Perser,
an dessen unwürdige Behandlung während der Gefangenschaft und über den Tod

9 The Epic Histories attributed to Pʻawstos Buzand. Transl. and Commentary by N.G.Garsoïan (1989)
III 21 [Text], 98 [Übers.]. - E.Kettenhofen, Die römisch-persischen Kriege des 3. Jahrhunderts n.Chr.
nach der Inschrift Šāhpuhrs I. an der Kaʻbe-ye Zartošt (ŠKZ) [1982] 86: Satala. - id., Toponyme bei
Ps.- P̣awstos. In: Handes Amsorya 103(1989) 65-80; hier 76, Nr. 77.
10 The Epic Histories attributed to Pʻawstos Buzand [N.G.Garsoïan] (1989) III 21 [Text], 98f. [Übers.].
11 The Epic Histories attributed to Pʻawstos Buzand (1989) III 21 [Text], 98f. [Übers.] und IV 22 [Text],
155 [Übers.]. - M.-L.Chaumont, Recherches sur l'histoire d'Arménie de l'avènement des Sassanides à
la conversion du royaume (1969) 118f. - E.Kettenhofen, ibid. (1989) 75, Nr. 71.
12 Weitere Autoren neben Petros Patrikios sind: Aurelius Victor, Liber de Caesaribus 39, 33-36. - Fes-
tus, Breviarium 25, S. 65,12 - 66,5. - Eutropius, Breviarium ab urbe condita IX 24, Z.17-23; IX 25, Z.
24-32. - Orosius, Adversus paganos VII 25, 9-11. - Jordanes, Romana 38f. = 301-302. - Getica
86,15-19 = XXI,110.- Theophanes, Chronographia, A.M. 5793, S. 9, 1-15. - Zonaras, Annales XII, 31
= S. 616,4 - 617,4.
13 Zur Chronologie dieses Krieges →Anm. 6 und 7.
14 Petros Patrikios, Fragment 13.
15 Dieser auf Aphpharbān zurückgehende Topos ist noch in spätrömischer und byzantinischer Zeit
immer wieder erwähnt worden: E.Winter, Die sāsānidisch-römischen Friedensverträge (1988) 164
Anm.1. - Vgl. Šābuhrs II. Brief an Constantius II. bei Amm. Marc. XVII 5,3.
Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n.Chr.
Aphpharbān

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hinaus. Gegen Ende der Audienz fordert Galerius Aphpharbān auf, dem Großkönig
von der Großherzigkeit und der Milde der Römer zu berichten: Dass die Gefangenen
in Kürze zum Großkönig Narseh zurückkehren würden.
Nach dieser ersten Phase der Friedensverhandlungen folgte eine zweite16, in de-
ren Verlauf der Friedensvertrag unterschrieben wurde. Bevor es dazu kam, trafen
Galerius und Diokletian in Nisibis zusammen, um sich über das weitere Vorgehen
gegenüber Narseh zu beraten. Sicorius Probus, Leiter der römischen Gesandtschaft
und in der Rolle eines !A A A (magister memoriae, Leiter der kai-
serlichen Kanzlei), wurde daraufhin beauftragt, dem Großkönig Narseh die Friedens-
bedingungen zu unterbreiten. Nach der Überlieferung des Petros Patrikios fand der
Friedensabschluss in Narsehs Palast statt, der am Ufer des Asprudis17, einem Fluss
Mediens, gelegen war.
An den Friedensverhandlungen nahmen auf persischer Seite neben dem Großkö-
nig zwei hohe Würdenträger18 teil, die auf Grund ihrer Ämter zu den Ersten des Rei-
ches zu zählen sind: Aphpharbān und →Barsabōrses [Petr. Patr., Frg. 14]. Petros
Patrikios bezeichnet Aphpharbān als yA  als den Präfekten der
Garde19, der die königliche Garde befehligte. Für den byzantinischen Autor war der
Titel des yA  wohl eine angemessene Übersetzung für das hohe
militärische Amt des hazārbad/hazāruft20. Dieser Titel ist schon zur Zeit der Achai-

16 Petros Patrikios, Fragment 14.
17 Es liegt nahe, den Fluß Asprudis in Medien zu lokalisieren, da sich sein Name ableiten läßt von
med. "asp-" Pferd und np. rūd, Fluß, worauf mich E.Kettenhofen laut brieflicher Mitteilung vom 14.
März 2002 freundlicherweise aufmerksam machte. - W.Enßlin, Zur Ostpolitik des Kaisers Diokletian
(1942) 42 und Anm. 2-6 mit weiteren Angaben zur Lokalisierung des Flusses Asprudis. - M.-
L.Chaumont, Recherches sur l'histoire d'Arménie (1969) 120 und Anm. 2. - E.Winter, Die sāsānidisch-
römischen Friedensverträge (1988) 166 und Anm.4.
18 Die entsprechende Textstelle in Fragment 14 des Petros Patrikios hat doch wohl als verderbte Stel-
le zu gelten und führte zu unterschiedlichen Interpretationen:
 A  è       " ! yA
yA   " ! yA !    !
Danach nehmen drei und nicht zwei Personen neben Narseh an den Friedensverhandlungen teil:
Aphpharbān, Archapetēs und Barsabōrses. Diese Annahme wird jedoch durch den Nachsatz, der sich
nur auf zwei Personen bezieht, widerlegt. Bei der Überlieferung des Textes könnte in späterer Zeit
vermutlich das Amt des archapetēs nicht mehr als solches erkannt und mit einem Familiennamen
verwechselt worden sein. (Vgl. E.Herzfeld, Paikuli 193). Die Ausschaltung des zweiten "" vor Bar-
sabōrses macht diesen zum argbed des Sāsānidenreiches. Diese Lesung ist von mehreren Forschern
schon seit 1880 vertreten worden. Als erster diesen Sachverhalt erkannt zu haben, wird G.Hoffmann
(Auszüge aus Syrischen Akten persischer Märtyrer. Leipzig [1880] 36 Anm. 306) verdankt. - Ebenso
F.Justi, Iranisches Namenbuch (1895) 64 s.v. A  Auch P.Peeters (L'intervention politique
[1931] 27) geht von 2 Würdenträgern aus, wobei er jedoch dazu neigt, den Titel argbed dem
Aphpharbān zuzuschreiben. - Ebenfalls von zwei Personen spricht M.-L.Chaumont (Recherches sur
les institutions de l'Iran ancien II [1962] 15 und Anm. 32. - ead., Recherches sur l'histoire d'Arménie
[1969] 120. - ead., Chiliarque et curopalate [1973] 147) und E.Winter (Friedensverträge [1988] 166). -
Dagegen nehmen nach W.Enßlin (Zur Ostpolitik des Kaisers Diokletian [1942] 51) drei Würdenträger
im Gefolge des Großkönigs an den Verhandlungen teil. - Auch W.Seston (Dioclétien et la tétrarchie
I[1946]) spricht von drei Personen, von denen jedoch nur zwei dem Petros Patrikios bekannt gewesen
sein sollen.
19 W.Enßlin, Praefectus praetorio. In: RE XXII 2(1954) 2391ff., insbes. 2393-2394.
20 s. ein Beispiel in ŠKZ: mpI 29: p'pky ZY hz'lwpt = Pābag i hazāruft; paI 23: p'pk hzrwpt = Pābag
hazāruft; grI 56:  " = Pābag hazāruft. - Übers. mp., pa. und gr.: Pābag, den Chiliar-
chen [ŠKZ III 9 und auch IV 11]. - Ph.Gignoux, Chiliarch. In: EncIr V,4(1991) 423-424. - Last Up-
dated: October 14, 2011. - Zur Gleichsetzung von hazārbad und yA  s. M.-
L.Chaumont, Recherches sur les institutions de l'Iran ancien (1962) 15. - ead., Chiliarque et curopala-
te (1973) 147. - V.G.Lukonin, Political, Social, and Administrative Institutions: Taxes and Trade. In:
Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n.Chr.
Aphpharbān

© Dr. Ursula Weber - 22.08.2022 C Seite 11/15
meniden belegt und lässt sich von ap. hazārapati- "Herr der Tausend" ableiten. Die
griechischen Historiker übersetzten diesen Titel mit A Der hazārbad/
hazāruft rangierte im Hofstaat der Sāsānidenkönige →Ardašīrs I. [ŠKZ I 8] und
→Šābuhrs I. gleich nach dem bidexš, dem Vizekönig, und vor den Vertretern der ers-
ten Familien des Reiches. In der Rangordnung der Paikuli-Inschrift nimmt dieser je-
doch erst den vierten Platz nach →Šābuhr, dem argbed, Prinz →Narseh, Sohn
Sāsāns und dem bidexš →Pābag, ein21. Es ist daher festzuhalten, dass Narseh den
Aphpharbān, den Vorsteher der königlichen Elitetruppe, einen sehr hohen Würden-
träger mit militärischen Funktionen, zu den abschließenden Friedensverhandlungen
hinzuzog22.
Barsabōrses mit dem Titel A bekleidete das Amt des argbed23 und war
daneben !   ! der Chef der Staatskanzlei24. Er tritt als Gegen-
spieler des Sicorius Probus25, des magister memoriae, auf persischer Seite auf. Die
Anwesenheit beider Kanzleichefs macht deutlich, dass die Friedensverhandlungen,
vor allem aber die einzelnen Punkte des Friedensvertrages an Ort und Stelle schrift-
lich abgefasst werden konnten. Sowohl die militärische Niederlage als auch der Ver-
lust seiner Frauen und Kinder zwangen Narseh, den römischen Friedensbedingun-
gen26 zuzustimmen. Nach Abschluss des Friedensvertrages kehrten seine Frauen
und Kinder, die während der römischen Gefangenschaft mit Respekt behandelt wor-
den waren, zu ihm zurück.
Die Frage, ob Aphpharbān unter den Würdenträgern der Paikuli-Inschrift, die ca. 5-
6 Jahre vor dem Frieden von Nisibis gesetzt wurde, zu finden sei, kann nicht eindeu-
tig beantwortet werden. Es ist vermutet worden, dass der Name des Aphpharbān
auch als Beiname oder als Titel gedeutet werden könnte. In der Paikuli-Inschrift fin-
det sich indes kein Würdenträger dieses Namens. Das Amt des hazārbad/hazāruft
hat hier →Ardašīr inne, der vielleicht ein Vorgänger des Aphpharbān gewesen sein
könnte27.

CHI III(2)(1983) 737. - Ph.Huyse, ŠKZ 2(1999) 133f.- s. insbes. E.Khurshudian, Die parthischen und
sasanidischen Verwaltungsinstitutionen (1998) 76ff.
21 Ph.Huyse, ŠKZ 1(1999) 54; 57. - P.O.Skjaervø, NPi 3.1(1983) 33, § 16.
22 In einem Aufsatz über die Friedensverhandlungen zwischen dem Achaimenidenkönig Dareios III.
und Alexander dem Großen nach der Schlacht bei Issos (333 v.Chr.) macht R.Bernhardt [Zu den Ver-
handlungen zwischen Dareios und Alexander nach der Schlacht bei Issos. In: Chiron 18(1988) 181-
198; hier 192-195.] in einem Exkurs auf eine vergleichbare historische Situation im Jahre 298 n.Chr.
unter Narseh aufmerksam [Hinweis von E.Kettenhofen].
23 M.-L.Chaumont, Argbed. In: EncIr II,4(1986) 400-401. - Last Updated: August 12, 2011. - Zum
Amte des argbed →Barsabōrses.
24 An einer 2. Stelle ist der Text des Petros Patrikios, Frg. 14, als verderbt anzusehen, worauf schon
P.Peeters (L'intervention politique [1931] 27) aufmerksam gemacht hat.
An Stelle von: !    ist Peeters Lesung: !    vorzuziehen. Da-
nach hatte Barsabōrses folglich nicht nur das Amt des argbed, sondern auch das des dibīrbed (zu
dibīrbed s. → Mard [ŠKZ III 18]) des Sāsānidenreiches inne.
25 Sicorius Probus 7. In: PRLE I(1971) 740.
26 1. Verlust von fünf Gebieten: Sophēnē, Arzanēnē, Karduēnē, Zabdikēnē und Ingilēnē. 2. Der Tigris
sollte die Grenze zwischen beiden Staaten sein. 3. Die Festung Zintha, im Grenzgebiet Mediens gele-
gen, sollte an Armenien fallen. 4. Der König von Iberien sollte von nun an die Insignien seiner Herr-
schaft von den Römern empfangen. 5. Die Stadt Nisibis sollte einziger Handelsplatz zwischen den
beiden Reichen sein. - Zu den Gebietsabtretungen s. E.Winter, On the Regulation of the Eastern
Frontier of the Roman Empire in 298 (1989) 555-571. - E.Kettenhofen, Rez. zu E.Winter, Die sāsāni-
disch-römischen Friedensverträge des 3. Jahrhunderts n.Chr. Frankfurt (1988). In: BiOr 47(1990) 163-
178.
27 F.Justi, Iranisches Namenbuch (1895) 5: unter Vorbehalt zieht Justi das mp. Adjektiv aparvand her-
an in der Bedeutung von "stolz, mächtig". - M.-L.Chaumont, Chiliarque et curopalate 147: "soit un
surnom ou mieux un titre comme pahrbān (?)". - W.Felix, Antike literarische Quellen (1985) 123.
Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n.Chr.
Aphpharbān

© Dr. Ursula Weber - 22.08.2022 C Seite 12/15
Die Ereignisse dieses siegreichen Feldzuges gegen das Sāsānidenreich ließ Gale-
rius in einem Perserzyklus an seinem Triumphbogen in Thessaloniki für die Nachwelt
darstellen. Nach der Deutung H.P.Laubschers werden folgende Ereignisse des Krie-
ges bildlich festgehalten: Schlacht zwischen Römern und Persern (Abb. 1), Gefan-
gennahme des persischen Harems, Verfolgung der Perser über den Tigris hinaus
und Übergabe von Geschenken an die Römer. Besonders eindrucksvoll ist vor allem
der Empfang der persischen "Friedensgesandtschaft"28 durch Galerius, die vermut-
lich hier von Aphpharbān29 angeführt wird: im Gestus der Unterwerfung knien fünf
persische Gesandte vor Galerius, indem sie mit erhobener rechter Hand flehentlich
um Frieden bitten. Dass hier eine ikonographisch getreue Darstellung einzelner Per-
sonen etwa die des Aphpharbān oder des Barsabōrses angestrebt worden sei, kann
aber nicht unterstellt werden.
Das gleiche historische Ereignis ist auf der Rückseite des Bronzemedaillons von
Siscia (Abb: 2)30 in stark verkürzter Form dargestellt.


L:
Quellen:
NPi: H.Humbach/P.O.Skjaervø, The Sassanian Inscription of Paikuli. Part 1-3. Wiesbaden, Teheran
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Ammianus Marcellinus: Römische Geschichte. Lateinisch und deutsch und mit einem Kommentar
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28 A.Landskron, Parther und Sasaniden. Das Bild der Orientalen in der römischen Kaiserzeit (2005)
157.
29 H.P.Laubscher, Der Reliefschmuck des Galeriusbogens in Thessaloniki (1975): Pfeiler B, I, 16; S.
48ff.
30 R.Garucci, Brass Medallion Representing the Persian Victory of Maximianus Galerius (1870) 112-
18. - Weitere bibliographische Angaben im Literaturverzeichnis.
Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n.Chr.
Aphpharbān

© Dr. Ursula Weber - 22.08.2022 C Seite 13/15
Eutropius: Eutropii Breviarium ab urbe condita. Rec. C.Santini. Leipzig 1979.
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Historica, Auctorum Antiquissimorum T. V. Pars V,1. - Berlin 1861.

Paulus Orosius: Historiarum adversus paganos Libri VII accedit eiusdem Liber Apologeticus.
Rec. et commentario critico instruxit C.Zangemeister. Wien 1882. - Repr. Hildesheim 1967. (Corpus
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Sāsānidenreiches →die mit Quellentexten versehene 2. Aufl., im Druck (2022).
Prosopographie des Sāsānidenreiches im 3. Jahrhundert n.Chr.
Aphpharbān

© Dr. Ursula Weber - 22.08.2022 C Seite 14/15

Bildliche Darstellungen:
Zum Galeriusbogen in Thessaloniki:
K.-.F.Kinch, L'arc de triomphe de Salonique. Paris 1890. - K.Pink, Die Goldprägung des Diocletianus
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Aphpharbān

© Dr. Ursula Weber - 22.08.2022 C Seite 15/15




Galerius Narseh
Abb. 1: Galeriusbogen in Thessaloniki: Sieg des Galerius über Narseh.
[Pfeiler B Nordostseite (II), Fries B II 20].
Foto: The original uploader was Nefasdicere at English Wikipedia., Arch-of-Galerius-1, Color, CC BY-SA 3.0







Abb. 2: Bronzemedaillon des Galerius
Galerius Maximianus, 297 n.Chr.
Münzkabinettt, Staatliche Museen zu Berlin, 18200727
Aufnahmen durch Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)